Gründung mit Familie Neandertaler-Stil

Das klassische Rollenverständnis, nach dem der Neandertaler das Bison erlegt, während die Neandertalerin die Höhle beherrscht und sich um Kind und Küche sorgt, ist nicht erst seit Fred und Wilma Feuerstein antiquiert. In unserem 21. Jahrhundert gehen Männer wie Frauen durch unterschiedliche Lebensphasen, Geldverdienen und Karriere ebenso wie Kindererziehung – so sie es denn wollen. Der gesetzliche Rahmen ist gesteckt, die gesellschaftliche Akzeptanz zieht nach – langsam, aber sie zieht. Gut so. 

Gründung mit Familie – geht das?

Ist die Gründung mit Familie mit dieser eigentlich vereinbar? Kann der*die Partner*in den Job weiter ausüben – oder muss er*sie es gar, um den Lebensunterhalt zu verdienen? Muss sich der*die Partner*in um die Familie kümmern, weil die Gründung und anschließende Selbständigkeit so fordernd ist, dass die Gründerperson sämtliche Unterstützung benötigt? In welchem Alter sollten die Kinder sein, wenn die Eltern oder ein Elternteil den Schritt in die Selbständigkeit wagt – oder sollten besser noch gar keine Kinder da sein? Oder sollten sie gar im Teenager-Alter sein, so dass man sie als Hilfe heranziehen kann? 

Das sind viele Fragen, die Du Dir vielleicht auch gerade stellst und mit Deinem*r Partner*in besprichst. Möglichweise stellt ihr auch fest, dass ihr sehr unterschiedliche Auffassungen habt – immerhin dürfte dieses Terrain für Euch beide völliges Neuland sein. Oder ihr denkt sogar über eine gemeinsame Gründung nach.  

Das kommt auf Dich zu

Es wird Dich nicht sonderlich überraschen: Es gibt auf all diese Fragen zum Thema Gründung mit Familie nicht die richtige Antwort oder die Musterlösung. Jede Gründung, auch die Gründung mit Familie, ist so individuell wie ihre Gründer*innen. Bei Deiner Gründung mit Familie stellt sich die Frage nach dem Lebensunterhalt nicht nur für Dich allein – es betrifft Deine*n Partner*in und evtl. Deine Kinder. Die Verantwortung für Dich als Gründerperson ist ungleich höher. Damit wächst auch der Druck – der Druck möglichst schnell möglichst erfolgreich zu sein – und es zu bleiben. Nicht selten kommt es bei der Gründung mit Familie zu Reibereien in der Partnerschaft, wenn der*die Hauptverdiener*in selbständig ist und gerade gegründet hat. „Hättest Du nur Deinen sicheren Job behalten“ ist nur eine von vielen Vorhaltungen, die sich die hauptverdienende Gründerperson anhören muss. Aus der anfänglich zugesagten Unterstützung Deines*r Partner*in kann schnell eine eiskalte und fordernde Front werden – mit eklatanten Auswirkungen auf Dein Familienleben.  

Kernprobleme

Die Faktoren Zeit und Geld sind oft die Schlüsselressourcen, die bei einer Gründung mit Familie Deine Partnerschaft am meisten belasten können. Du kannst Dir nach der Gründung Deine Zeit zwar etwas freier einteilen, aber das bedeutet, dass Du nicht mehr den 9-to-5-Job ausübst – und dadurch nicht mehr jeden Abend für das Familienleben zur Verfügung stehst. Auch Einsätze am Wochenende kennst Du als Arbeitnehmer*in wahrscheinlich eher nicht.

Eine derartige zeitliche Einschränkung wird von Deinem*r Partner*in oft nur über einen gewissen Zeitraum toleriert – und noch am ehesten, wenn dafür das Geld, also Deine Einnahmen stimmen. Das ist aber in der Anfangsphase nicht immer so. Nicht selten verdienen Gründer*innen in den ersten drei bis sechs Monaten kaum etwas und schränken sich enorm ein. Wenn Du dann allerdings Deiner besseren Hälfte noch verkaufen musst, dass Du nun weder Zeit noch Geld hast, kann es ungemütlich werden.  

Patentrezept

Um dies zu verhindern, ist bei einer Gründung mit Familie eine sehr sorgfältige Vorbereitung umso wichtiger. Du und Dein*e Partner*in solltet Euch gemeinsam auf die Gründung vorbereiten. Neben einer sorgsamen Finanzplanung und einer ausreichenden Finanzierung ist eine straffe Organisation Deiner Selbständigkeit sehr wichtig. Es muss Dir gelingen, Dein Geschäft möglichst realistisch einzuschätzen und dennoch ausreichend Puffer einzuplanen, wenn Du einmal daneben liegst – monetär und zeitlich.  

Ja, eine Verantwortlichkeit für eine*n Partner*in kann eine ohnehin riskante Gründung mit Familie noch schwieriger machen. Wir neigen alle dazu, zunächst negative Punkte zu suchen, dabei bietet die mit Familie durchaus auch Chancen. Der*die Partner*in muss sich darüber im  Klaren sein, dass liebgewonnene Strukturen aufgebrochen werden und nicht um 17 Uhr der Hammer fällt. Dafür kann der*die bislang festangestellte Partner*in aber viel unproblematischer tagsüber einkaufen gehen, ein Kind zum Schwimmunterricht bringen oder im Homeoffice arbeiten, sollte der Sproß einmal krank sein. Die Gründung mit Familie im Vergleich zum alleinstehenden Gründer bietet aber auch ein Sicherheitsnetz, sofern der*die Partner*in erwerbstätig ist und somit anfängliche Finanzlöcher zumindest teilweise auffangen kann.

Sprich mit Deinem*r Partner*in über Deine Pläne. Ohne Planung und Kooperation wirst Du nicht weit kommen. Gerne informieren wir auch euch beide zusammen in einem kostenlosen, unverbindlichen Info-Gespräch über Chancen und Fördermöglichkeiten.

An Deiner Seite

Gerne unterstützen wir Dich bei der Planung Deiner Gründung mit Familie, generell bei Deiner Selbständigkeit, bei der Erstellung Deines Businessplans und bei der Beschaffung einer ausreichenden Finanzierung. Bei aller Freude über eine erfolgreiche Selbständigkeit: Du solltest nicht riskieren, dass sie Deine Partnerschaft oder Deine Familie beeinträchtigt, weil Du einer Fehleinschätzung unterlegen bist und es Dir niemand gesagt hat.